Die Adressermittlung dient dem Zweck der Personen- oder Schuldnersuche, wenn die Kundenadresse nicht mehr aktuell ist und somit beispielsweise bestellte Waren und insbesondere Rechnungen und Mahnungen nicht zustellbar sind.
Bei einer wirksamen Anfechtung einer Willenserklärung wird diese nachträglich als von Anfang an nichtig angesehen, so dass auch das zugrundeliegende Rechtsgeschäft nichtig wird.
Eine wechselseitige Tilgung von zwei gegenüberstehenden Forderungen durch Verrechnung wird auch als Aufrechnung bezeichnet. Bei einer Aufrechnung haben beide Parteien gegenseitig gleichartige und erfüllbare Forderungen gegeneinander, die sie geltend machen wollen. Zum Beispiel der Gläubiger hat eine erfüllbare Forderung gegen den Schuldner (Hauptforderung); der Schuldner hat im Gegenzug aber eine nachweisbar fällige und gleichartige Gegenforderung gegen den Gläubiger. Es kommt zu einer Anrechnung der beiden offenen Beträge, so dass die Forderungen, soweit sie sich decken, als erloschen bzw. erfüllt gelten.
Unter der Ausfallquote wird im Forderungsmanagement der prozentuale Verlust von Forderungen verstanden. Dabei steht die Ausfallquote in Relation zur Erfolgsquote – gemeinsam ergeben sie 100 Prozent.
Bei Auskunfteien handelt es sich um private Wirtschaftsunternehmen, die mithilfe von umfangreichen Datensammlungen die Bonität von Privatpersonen und Unternehmen ermitteln. Bonität beschreibt den Zahlungswillen und die Zahlungsfähigkeit einer Person oder eines Unternehmens, den eigenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Im Rahmen einer Bonitätsprüfung werden die Kreditwürdigkeit sowie die Wahrscheinlichkeit eines Forderungsausfalls geprüft. Die Informationen zur Zahlungsfähigkeit werden durch Auskunfteien unter anderem von Kreditinstituten, Versandhandelsunternehmen oder Inkassounternehmen angefordert, um Risikokunden vor Vertragsabschluss zu identifizieren oder um offene Forderungen beizutreiben.
Das Auslandsinkasso (auch internationales Inkasso) verfolgt offene Forderungen über die Landesgrenzen hinaus und unterstützt Unternehmen sowohl sprachlich als auch rechtlich bei der Schuldeneintreibung auf internationaler Ebene.
Der Begriff Außenstände beschreibt alle Forderungen eines Unternehmens gegenüber seinen Kunden, die durch Dienstleistungen und/oder Warenlieferungen entstanden sind. Jedes Unternehmen sollte frühzeitig seine Außenstände reduzieren und offene Forderungen eintreiben, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.
Das automatisierte gerichtliche Mahnverfahren (AGM) ist im Vergleich zum regulären Klageverfahren eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, einen vollstreckbaren Titel gegen einen Schuldner zu erlangen und bietet eine unkomplizierte Bearbeitung von Mahn- und Vollstreckungsbescheiden auf elektronischem Wege an. Dadurch sollen Schuldner zügiger zur Zahlung von offenen Forderungen veranlasst werden.
B2C Factoring (Business-to-Consumer Factoring) bietet Unternehmen die Möglichkeit, offene Forderungen aus dem Privatkundengeschäft an einen Factor – beispielweise ein Inkassounternehmen) – zu verkaufen. Durch den Forderungsverkauf verbessert sich zum einen die Firmenbonität, gleichzeitig wird das Ausfallrisiko verringert.
Die Bonität gibt Informationen zur Kreditwürdigkeit von Privatpersonen und Unternehmen sowie zu deren Zahlungsverhalten bei Kreditgeschäften und Verträgen. Eine Bonitätsauskunft erfolgt über Auskunfteien und wird meist zur „Absicherung“ vor Vertragsabschluss von – beispielsweise – Kreditinstituten, Telekommunikationsanbietern oder auch (Versand-)händlern angefordert. Auch Inkassounternehmen nutzen Bonitätsauskünfte im Zusammenhang mit der Einziehung von Forderungen.
Der Bonitätsindex (auch Bonitätsscore genannt) dient zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder einer Privatperson. Anhand einer Risikobewertung nach unterschiedlichen Kriterien wird die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls kalkuliert, damit bereits vor Vertragsabschluss mögliche finanzielle Risiken vom Vertragspartner antizipiert werden können.
Ein BPO Dienstleister übernimmt einen Teil oder den kompletten Geschäftsprozess eines Unternehmens. Die Ziele von Business Process Outsourcing (BPO) sind die Entlastung des Hauptgeschäfts, die Optimierung von Kosten und die Einsparung von Ressourcen.
Der Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen, kurz BDIU, ist ein eingetragener Verein, der für die Belange von über 550 deutschen Inkassounternehmen eintritt. Gegründet wurde er 1956 in Berlin. Heute ist er der größte Verband für Inkassounternehmen in Europa und weltweit der zweitgrößte.
Ein Change Management Prozess ist eine Veränderung von Strukturen, Prozessen und Verhaltensweisen in einem Unternehmen. Sie können sowohl intern als auch extern durchgeführt werden. Diese strategischen oder operativen Entscheidungen verändern vor allem interne etablierte Prozesse, können aber auch Einschnitte bei den sogenannten Stakeholdern (Mitarbeiter, Aktionäre, Lieferanten, Kunden etc.) nach sich ziehen.
Viele Unternehmen nutzen Client Consulting Dienste (Kundenberatung), um sich in den unterschiedlichsten Bereichen wie beispielsweise Marketing, IT, Personal, Logistik oder Inkasso eine Unterstützung zur Prozessabwicklung zu sichern.
Eine gute Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen trägt maßgeblich zur Kundenzufriedenheit bei. Das Communication Center, auch Call Center oder Contact Center genannt, ist wichtiger Bestandteil im Customer Relationship Management (Kundenpflege).
Customer Care (übersetzt: Kundenbetreuung) ist für die Bedürfnisse von Kunden wie etwa die Bearbeitung von Anfragen und die Annahme von Beschwerden zuständig. Somit kümmert sich der Kundenservice auch um die für Unternehmen so wichtige Kundenbindung.
Der Begriff Customer Experience beschreibt die Erfahrung oder Erlebnisse, die ein Kunde mit einem Unternehmen macht. Die Kundenerlebnisse reichen vom ersten Kontakt bis zum Kaufabschluss und darüber hinaus – etwa bei der Kundenkommunikation.
Die Auswertung von großen Datenmengen (Big Data Analytics) aus unterschiedlichen Quellen und die daraus erkennbaren Zusammenhänge beschreiben die Data Analytics. Für das praktische Handeln und den Betriebserfolg sind ausführliche Dateninformationen für Unternehmen unverzichtbar.
Die Data Governance vereint in sich alle Maßnahmen, die seitens des Managements getroffen werden, um verantwortlich mit Daten umzugehen und die maßgeblichen Qualitäts-, Sicherheits- und Verarbeitungsstandards für Daten einzuhalten. Sie gibt Richtlinien und Standards zum Umgang mit Daten vor und beschreibt festgelegte Prozesse zur Datennutzung. Big Data langfristig zu kontrollieren, kann nur über Data Governance gelingen.
Das Debitorenmanagement (auch Forderungsmanagement, Risikomanagement, Kreditmanagement oder Konditionsmanagement genannt) bearbeitet und kontrolliert die Zahlungsprozesse in einem Unternehmen – dazu gehören unter anderem Rechnungs- und Mahnwesen, Reklamationen und Gutschriften.
Der Begriff Authentifizierung kommt aus dem Griechischen und lässt sich auf zwei Bestandteile zurückführen: autos für selbst und ontos für seiend. Mit der digitalen Authentifizierung kann in der Digitalwelt die eigene Identität, auch rechtskräftig für Geschäftsbeziehungen, bestätigt werden.
Der Begriff Drittschuldner kommt aus dem Zwangsvollstreckungsrecht und beschreibt den Schuldner einer gepfändeten Forderung. Ein Drittschuldner (z. B. der Arbeitgeber) muss bei einer Zwangsvollstreckungsmaßnahme oder Einkommenspfändung gegen seinen Arbeitnehmer das pfändbare Anteil vom Gehalt des Vollstreckungsschuldners an den Vollstreckungsgläubiger auskehren.
Im Rahmen einer Pfändung (z.B. Einkommens- oder Kontopfändung) wird neben dem Zahlungsverbot an den Schuldner von einem Drittschuldner die Abgabe einer Drittschuldnererklärung gefordert. Die Drittschuldnererklärung gibt Informationen über die offenen Forderungen, die ein Dritter gegenüber Schuldnern hat. Drittschuldner sind zur Auskunft verpflichtet.
Seit dem 25. Mai 2018 regelt die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) den europaweiten Schutz personenbezogener Daten natürlicher Personen.
Beim e-Factoring handelt es sich um die elektronische Möglichkeit, Forderungen bei einer Factoring-Gesellschaft über online einzureichen. Somit wird der gesamte Factoring-Prozess digital durchgeführt. E-Factoring ist auch als digitales Factoring oder als Online-Factoring bekannt. Es bietet sich vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), aber auch für Freiberufler und Gewerbetreibende an.
Durch den Verkauf von Forderungen von Geschäfts- und Privatkunden sichern sich Unternehmen ihre Zahlungsfähigkeit. Ein echtes Factoring trifft zu, wenn der sogenannte Factor, zum Beispiel das Inkassounternehmen, beim Ankauf von offenen Forderungen das Ausfallrisiko übernimmt.
Gerade in der derzeitig eher schwierigen wirtschaftlichen Lage befürchten viele Ökonom*innen vermehrt Insolvenzen. Diese wiederum können die Gläubiger*innen in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bringen. Das gilt vor allem dann, wenn ein Insolvenzverfahren mangels verwertbarer Masse vorzeitig eingestellt wird
Eine Einstellung mangels Masse erfolgt von Amts wegen, wenn die Insolvenzmasse im laufenden Insolvenzverfahren nicht zur Deckung der Verfahrenskosten ausreicht. Die Einstellung mangels Masse wird für gewöhnlich Insolvenzverwaltern beim Insolvenzgericht angeregt. Das Insolvenzgericht kann sowohl eine Privatinsolvenz als auch eine Insolvenz eines Unternehmens mangels Masse einstellen.
Mit einer Einzugsermächtigung darf ein Zahlungsempfänger die offene Forderung beim Zahlungspflichtigen einmalig oder mehrmalig vom Konto abbuchen. Im Debitorenmanagement gehört die Einzugsermächtigung wie der Abbuchungsauftrag zum sogenannten Lastschriftverfahren.
Die End-to-End-Verschlüsselung (Ende-zu-Ende-Verschlüsselung) soll für den Absender einer Nachricht sowie für den Empfänger gewährleisten, dass nur diese beiden Kommunikationspartner bemächtigt sind, die Nachricht zu lesen. Dafür werden die Daten auf dem Übertragungsweg entweder symmetrisch oder asymmetrisch verschlüsselt und können nur an den beiden Endpunkten entschlüsselt werden. Um die Verschlüsselung zu ermöglichen, werden sogenannte kryptografische Schlüssel benötigt.
Forderungsverkauf meint alle Formen des Verkaufs einer bestehenden Forderung. Der bisherige Gläubiger erhöht auf diese Weise seine Liquidität, da der neue Gläubiger über einen Kaufvertrag die ausstehende Geldsumme (abzüglich einer Gebühr) begleicht.
Bei der Forderungszession tritt ein Gläubiger seine Forderung an einen Dritten ab. Der Schuldner und der Inhalt der Forderungen bleiben jedoch unverändert.
Ein Gläubiger ist eine Person oder ein Unternehmen, welches eine Lieferung oder Leistung erbracht hat und dafür eine Gegenleistung oder Bezahlung beansprucht.
Ein Haushaltsbuch ist eine schriftliche Gegenüberstellung der privaten Einnahmen und Ausgaben eines Haushalts. Es ist das Äquivalent zur Buchführung eines Unternehmens. Mithilfe eines solchen Budgetplans können sich Privatpersonen einen besseren Überblick über ihre Finanzen verschaffen, ihr Ausgabeverhalten anpassen und so zur eigenen finanziellen Stabilität beitragen.
Eine Identitätsprüfung wird auch als Identprüfung bezeichnet oder IDF abgekürzt. Es handelt sich um ein Verfahren, das die Identität einer natürlichen Person prüft. Das Ziel ist es, die verfügbaren Daten zuzuordnen und die Authentizität (Echtheit) zu bestätigen.
Für Unternehmen, die im Ausland tätig sind, ist ein professionelles internationales Inkasso unverzichtbar, um offene Forderungen von zahlungsunwilligen und zahlungsunfähigen Kunden in anderen Ländern einzuholen und die eigene Firmenliquidität zu sichern.
Ein Joint Venture wird von zwei unabhängigen Unternehmen gegründet und geführt. Durch eine einfache Übersetzung (Joint= gemeinsam, Venture= Risiko) wird das Prinzip des Joint Venture deutlich.
Künstliche Intelligenz prägt heutzutage den Alltag vieler Menschen und Unternehmen. Die Möglichkeiten der „intelligenten“ Technologie sind fast grenzenlos: Es gibt Einparkhilfen, Face-ID und Chatbots, und gerade in den Bereichen Computersysteme und Digitalisierung findet K.I. eine bedeutende Anwendung.
Jedes Mahnverfahren zielt darauf ab, die nach einem Fristablauf nicht beglichenen Ansprüche auszugleichen. Der Gläubiger kann in einem außergerichtlichen oder in einem gerichtlichen Mahnverfahren seinen Anspruch gegen den Schuldner geltend machen. Das außergerichtliche Mahnverfahren wird auch als kaufmännische Mahnung bezeichnet.
Als Konsument wird ein Individuum bezeichnet, welches im wirtschaftlichen beziehungsweise ökonomischen Rahmen Dienstleistungen, Angebote oder Produkte wahrnimmt und dementsprechend konsumiert. Konsumenten auf dem wirtschaftlichen Feld erwerben in der Regel Dienstleistungen oder Produkte.
Um die Kundenzentrierung in Zeiten der Digitalisierung voll auszuschöpfen, muss ein Unternehmen seine Kunden sehr gut kennen. Gerade durch das Internet ist es ein Leichtes, Daten von Kunden zu sammeln, die Aufschluss über den Konsumenten geben. Unternehmen nutzen dabei ein sogenanntes Customer Relationship Management. Dabei werden mit Hilfe von digitalen Tools Strategien zur Verwaltung von Interaktionen bei bestehenden, aber auch von potenziellen Kunden eingesetzt. Informationen aus Vertrieb, Marketing und Kundenservice werden so kombiniert. Das Resultat: Kunden werden besser verstanden, Probleme schneller gelöst, Beziehungen nachhaltig aufgebaut. Der Kunde ist zufrieden und wird wiederkommen.
Liquidität ist die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu begleichen. Dabei geht es um die Verfügbarkeit ausreichend liquider Mittel wie Bargeld, Bankguthaben oder Wertpapieren, um Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden.
Machine Learning, kurz ML, wird im deutschsprachigen Raum auch als maschinelles Lernen bezeichnet. Es handelt sich um einen Schwerpunkt innerhalb der KI-Forschung (künstliche Intelligenz), die ihrerseits ein Teilgebiet der Informatik ist.
Ein Mahnprozess ist ein Verfahren, um Kunden auf fällige Forderungen hinzuweisen und diese anzumahnen. Wie ein Mahnprozess auszusehen hat, ist dabei nicht gesetzlich geregelt. Wichtig ist allerdings, überhaupt Mahnungen auszusprechen, um den Kunden auf ausstehende Beträge hinzuweisen. In vielen Fällen genügen Mahnungen, um den Kunden zum Zahlen zu bewegen. Klappt dies nicht, steht jedem der Gang zum Gericht oder zum Inkassounternehmen offen.
Wenn Kunden offenen Forderungen nicht fristgerecht nachkommen, kann ein Mahnverfahren eingeleitet werden. Hierbei wird zwischen dem außergerichtlichen Mahnverfahren (auch kaufmännisches Mahnverfahren) und dem gerichtlichen Mahnverfahren unterschieden.
Das Mobile Payment ist eine Möglichkeit, mit mobilen Endgeräten wie Handys, Tablets oder Smartwatches Zahlungen durchzuführen. Am häufigsten wird die Bezahlung mit Smartphones genutzt, beispielsweise beim Bezahlen im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Bekleidungsgeschäft. Weil bei dieser Bezahlmethode weder Geldscheine den Besitzer wechseln noch Karten in Geräte eingeführt werden müssen, spricht man beim Mobile Payment auch von kontaktlosem Bezahlen.
Non-Performing Loans, auch kurz NPL genannt, ist die englische Bezeichnung für notleidende Kredite. Dabei handelt es sich um Kredite, bei denen der Schuldner in Zahlungsverzug ist und diese nicht mehr freiwillig bedient. Weitere Bezeichnungen für Non-Performing Loans sind faule Kredite, Problemkredite oder zahlungsgestörte Kredite.
Beim offenen Factoring wird der Konsument (Schuldner) über die Forderungsabtretung informiert. Er weiß also, dass er den noch offenen Betrag nicht an den Gläubiger zu zahlen hat, sondern an den sogenannten Factor. Das Gegenteil zum offenen Factoring nennt man stilles Factoring.
Das Forderungsmanagement wird als komplexe Unternehmenspraxis immer häufiger an externe Dienstleister übertragen, die auf das Rechnungswesen spezialisiert sind. Auf diese Weise sichern sich auch kleinere Unternehmen sowie Freiberufler ein organisiertes Forderungsmanagement.
Die Pauschalwertberichtigung vereinfacht es, eine Jahresbilanz zu erstellen. Konkret wird dabei das Ausfallrisiko von Forderungen berücksichtigt. Sie gibt ein realistisches Bild über das Umlaufvermögen und die Forderungen eines Unternehmens.
Das Wort „regresslos“ steht im Zusammenhang mit Forderungsverkäufen. Es bedeutet, dass der Käufer der Forderung bei einem Forderungsausfall seine Ansprüche nicht an den Verkäufer der Forderung richten kann. Im Klartext: Der Käufer trägt das volle Risiko, ohne den Verkäufer dafür heranziehen zu können.
Die Restschuldbefreiung ist ein Vorgang, der es einem Schuldner gestattet, sich nach einer gewissen Zeit von Schulden befreien zu lassen. Voraussetzung ist, dass er seine Schulden nicht mehr bezahlen kann. Dies geschieht durch einen Antrag beim zuständigen Insolvenzgericht. Antragsberechtigt sind ausschließlich natürliche Personen; juristische Personen können keine Restschuldbefreiung stellen. Letztere werden, sofern kein Vermögen mehr vorhanden ist, nach einem Insolvenzverfahren gelöscht.
Sharing Economy bezeichnet ein Geschäftsmodell, das darauf basiert, dass Ressourcen vollständig oder teilweise gemeinsam genutzt werden. Entsprechend lässt sich das englische Adjektiv sharing mit dem deutschen Wort teilend übersetzen. Der Begriff Collaborative Economy wird synonym benutzt.
Solvenz ist ein Begriff aus dem Bank- und Versicherungswesen, der auch als Bonität, Zahlungsfähigkeit oder Kreditwürdigkeit bekannt ist. Beschrieben wir damit die Fähigkeit, Forderungen alsbald oder in naher Zukunft zu begleichen. Den Gegensatz dazu bildet die Insolvenz, die Zahlungsunfähigkeit.
Wenn ein Kunde dem Factoring (Forderungsverkauf) nicht zustimmen sollte, ist stilles Factoring eine gute Alternative für Unternehmen. Beim versteckten Forderungsverkauf erfährt der Schuldner nicht, dass die offenen Forderungen an einen Factor (Inkassounternehmen) übergeben wurden.
Werden Forderungen im Auftrag des Gläubigers von einem Inkassounternehmen eingetrieben, spricht man von Treuhandinkasso. Das Inkassounternehmen ist somit der Dienstleister, der statt des Gläubigers die Forderung beim Schuldner eintreibt. Gleichzeitig bleibt er der wirtschaftliche Eigentümer der Forderung.
Wird vom Umlaufvermögen gesprochen, handelt es sich um den Vermögensteil eines Unternehmens, der nur kurze Zeit Bestand hat. Er verbleibt somit nicht dauerhaft im Unternehmen, sondern wird für Verkauf, Verarbeitung, Verbrauch oder Rückzahlungen verwendet. Zusammen mit dem Anlagevermögen bildet das Umlaufvermögen das Gesamtvermögen eines Unternehmens.
Die Verität bezeichnet das bloße Bestehen einer Forderung. Sofern eine Forderung, wie etwa beim Factoring oder bei der Forfaitierung, an ein Unternehmen verkauft wird, haftet der Verkäufer der Forderung für dessen Verität. Er muss also nachweisen, dass es diese Forderung auch tatsächlich gibt.
Nach Abschluss eines gerichtlichen Klage- oder Mahnverfahrens sowie einer rechtskräftigen Titulierung der offenen Forderung steht es dem Gläubiger frei, gegen den Schuldner Vollstreckungsmaßnahmen einleiten zu lassen und so die Erfüllung der bestehenden Schulden zwangsweise durchzusetzen.
Eine Zession ist eine Forderungsabtretung oder Sicherungsabtretung. Dabei ändert sich das Schuldverhältnis, indem die Forderung an einen neuen Gläubiger übertragen wird. Der Zedent (Abtretender) verkauft also die Forderung an den sogenannten Zessionar (Abtretungsempfänger). Der Drittschuldner muss somit die offene Schuld nun an den neuen Inhaber der Forderung bezahlen.