Liquidität
Non-Performing Loans, auch kurz NPL genannt, ist die englische Bezeichnung für notleidende Kredite. Dabei handelt es sich um Kredite, bei denen der Schuldner in Zahlungsverzug ist und diese nicht mehr freiwillig bedient. Weitere Bezeichnungen für Non-Performing Loans sind faule Kredite, Problemkredite oder zahlungsgestörte Kredite.
Die Definition, wann es sich um einen Non-Performing Loan handelt, wird von den europäischen Aufsichtsbehörden etwas schwammig formuliert: Ein Kredit gilt als notleidend, wenn der Kreditnehmer seinen Zahlungen mehr als 90 Tage nicht nachgekommen ist oder wenn abzusehen ist, dass der Kredit durch finanzielle Schwierigkeiten auch weiterhin nicht bedient werden kann.
Da es sich aber auch um vorübergehende Zahlungsunfähigkeiten handeln kann, wie etwa bei Krankheit oder dem Verlust der Arbeit, ist es durchaus möglich, dass die Zahlungen wieder aufgenommen werden können. Ist dies nicht der Fall, muss die Bank den Kredit abschreiben und in ihrer Bilanz korrigieren.
Das Volumen an Krediten, das Banken Privatpersonen und Unternehmen gewähren, lag im ersten Quartal 2020 bei rund drei Milliarden Euro und steigt stetig an. Ebenso steigen aber auch die Non-Performing Loans. So erwarten Risikomanager einen deutlichen Anstieg in allen Segmenten:
Wenn zu viele Kredite notleidend werden, wirkt sich dies auf die Bilanz- und Risikokennzahlen der Banken aus. Somit sinkt die Möglichkeit der Vergabe neuer Kredite und der Gewinn der Banken wird weiter geschmälert. Die Folge: Es können immer weniger Kredite bereitgestellt werden. Gerade für Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und Investitionen tätigen, ist dies von Nachteil und somit auch für die gesamte Wirtschaft. Daher müssen Banken die Risiken der Kreditvergabe gut abwägen, um Non-Performing Loans zu vermeiden.