Datenmanagement
Bei Auskunfteien handelt es sich um private Wirtschaftsunternehmen, die mithilfe von umfangreichen Datensammlungen die Bonität von Privatpersonen und Unternehmen ermitteln. Bonität beschreibt den Zahlungswillen und die Zahlungsfähigkeit einer Person oder eines Unternehmens, den eigenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Im Rahmen einer Bonitätsprüfung werden die Kreditwürdigkeit sowie die Wahrscheinlichkeit eines Forderungsausfalls geprüft.
Die Informationen zur Zahlungsfähigkeit werden durch Auskunfteien unter anderem von Kreditinstituten, Versandhandelsunternehmen oder Inkassounternehmen angefordert, um Risikokunden vor Vertragsabschluss zu identifizieren oder um offene Forderungen beizutreiben.
Für eine präzise Bonitätsauskunft sind bestimmte Informationen erforderlich. Auskunfteien nutzen für Datensammlung und -analyse eine moderne Software, um mithilfe von personenbezogenen Daten wie Name, Anschrift, Alter, Geschlecht und Einkommen den Bonitätsscore zu berechnen. Aber auch Informationen über vorhandene Konten und Kredite (z. B. Ratenkäufe, Dispokredite, Immobilienkredite, Autokredite, Mobilfunkverträge) sind für die Einschätzung der Kreditwürdigkeit wichtig.
Je höher der Bonitätsscore, umso besser ist auch die Bonität der Person bzw. des Unternehmens. Aber auch positive und negative Merkmale beeinflussen die Einschätzung der Zahlungsfähigkeit: Negativmerkmale sind beispielsweise Zahlungsverzug, Inkasso- oder Insolvenzverfahren oder Haftbefehle. Zu den positiven Merkmalen gehören etwa fristgerechte Leasing- und Kreditrückzahlungen und Konten bei Kreditinstituten und Versandhäusern.
Auch wenn Auskunfteien Daten von Privatpersonen und Unternehmen sammeln, müssen sich alle Beteiligten an die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) halten. Das Speichern und die Weitergabe von bestimmten Daten ist Auskunfteien im Rahmen der DSGVO erlaubt, jedoch sind Löschfristen einzuhalten und es muss jedermann möglich sein, eine Selbstauskunft einzuholen.