Auf die Zahlung eines Kunden zu warten, ist ärgerlich und schädlich für das eigene Unternehmen. Es kann zu negativen Folgeeffekten führen. Ein gutes Forderungsmanagement hilft dabei, diese Effekte zu verhindern.
Die richtigen Maßnahmen und Veränderungen im Betriebsablauf führen zu einem geringeren Ausfallsrisiko und einer höheren Wertschöpfung. Wir erklären Ihnen, wie Forderungsmanagement und Wertschöpfung zusammenhängen. Sie erfahren, wie externe Dienstleister Ihnen dabei helfen und welche Vorteile Sie davon haben.
Wertschöpfung ist in vielen Bereichen der Wirtschaft ein Fachbegriff. Bei der Wertschöpfung handelt es sich um eine wichtige Größe, die Produktivität zu ermitteln. Vereinfacht gesagt gilt:
Wertschöpfung = Output - Input
Der Begriff Wertschöpfung steht für den quantifizierten eigenen Anteil an der Leistungserbringung des Unternehmens. Die relative Wertschöpfung hängt vom Aufwand und von den Einstandskosten ab. Die Kosten beziehen sich sowohl auf die Herstellung und Veredelung der Produkte als auch auf das Marketing und den Vertrieb.
Wertschöpfung ist der Mehrwert, der durch die erfolgreiche Kombination der Produktionsfaktoren entsteht. Diese Faktoren sind zum Beispiel die Arbeit, die Betriebsmittel und die Werkstoffe bei der betrieblichen Produktion. Darüber hinaus gehören mitveräußerte, ideelle Werte dazu.
Die Wertschöpfung ist also der Zuwachs an Werten. Die Betrachtung und Analyse der Wertschöpfung erfolgen immer über eine bestimmte Periode. In der Regel gilt die folgende Formel:
Wertschöpfung = Gesamtleistung bzw. Gesamtumsatz - Summe der gesamten Vorleistungen
Die Wertschöpfung zeigt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens an, anhand derer Sie erkennen, wie effektiv und effizient Ihr Unternehmen die Kundenbedürfnisse bedienen kann. Dadurch können Sie Rückschlüsse darauf ziehen, wie stark Sie am Markt und gegenüber Ihren Konkurrenten sind. Der Begriff Wertschöpfung kann auch als Definition eines unternehmerischen Ziels dienen. Dann ist damit das geldwirtschaftliche Ziel gemeint, die Produktivität der Tätigkeiten im Unternehmen zu steigern.
Die Höhe des geschaffenen Mehrwerts richtet sich nach mehreren Faktoren. Hierzu gehören die Fertigungstiefe und das vom Kunden wertgeschätzte Image des Unternehmens. Je geringer Fertigungstiefe und honoriertes Image sind, desto geringer ist die Wertschöpfung.
Eine hohe Fertigungstiefe liegt vor, wenn das Unternehmen viele Bestandteile seines fertigen Produkts selbst herstellt. Produziert ein Computerhersteller die Software und Hardware selbst, hat er eine hohe Fertigungstiefe. Die Wertschöpfung ist hoch. Hersteller mit geringer Eigenleistung können ihre niedrige Wertschöpfung steigern, wenn sie ein hervorragendes Image haben und dadurch höhere Verkaufspreise erzielen.
Wertschöpfung ist ein vielfältiger Begriff, der in vielen Bereichen zum Einsatz kommt. Je nach Branche und Kontext variieren die jeweiligen Definitionen. In jedem Teilbereich hat Wertschöpfung eine eigene Bedeutung und Interpretation.
In der Betriebswirtschaftslehre kann Wertschöpfung auch den Beitrag meinen, den das Unternehmen zum gesamten Volkseinkommen leistet. Dieser setzt sich aus den Arbeits-, Gemein- und Kapitalerträgen zusammen. Je höher es ist, desto größer ist auch das Volkseinkommen.
Wertschöpfung hat in der Finanzwirtschaft eine große Bedeutung für Versicherungsunternehmen und Kreditinstitute. Sie ist ein Indikator für die Höhe des Gesamtgewinns im Unternehmen oder in einer Abteilung. Neben Einkünften und Ausgaben haben die Zinsen und die Inflationsrate Einfluss auf die Wertschöpfung.
Im Rahmen der Volkswirtschaftslehre muss Wertschöpfung nicht finanziell sein. Das trifft zum Beispiel auf Hilfsorganisationen und staatliche Unternehmen zu. Bei diesen steht der nutzorientierte Beitrag im Vordergrund.
Die Wertschöpfungskette ist ein Konzept der Betriebswirtschaft, das vom Wissenschaftler Michael E. Porter stammt. Es stellt die zusammenhängenden Unternehmensaktivitäten dar, die sich in primäre und unterstützende Aktivitäten aufteilen. Die unterstützenden Kategorien sind essenziell, um die primären Aktivitäten umzusetzen. Bei der idealen Umsetzung aller Aktivitäten ist die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens hoch.
Die Kette beschreibt also die verschiedenen Stationen im Unternehmen, die zur Wertschöpfung beitragen. Der Einkauf und die Produktion gehören ebenso dazu wie der Vertrieb. Auch die Anteile an Eigenkapital und die Konditionen der Finanzierung fließen mit ein. Alle Glieder der Wertschöpfungskette müssen gut zusammenarbeiten und sich ergänzen.
Schwächelt einer der Bereiche, hat dieses Einfluss auf die gesamte Wertschöpfungskette. Dabei stehen nicht alleine die Kosten im Vordergrund. Es ist keine Erfolgsgarantie, die Wertschöpfungskette auf niedrige Kosten zu optimieren. Diese Strategie führt nicht zum Erfolg, wenn aus diesem Grund Lieferanten unzuverlässig sind und zu spät oder gar nicht liefern. Die Geschäftspartner müssen wirtschaftliche Stabilität aufweisen, um die eigene Wertschöpfungskette zu sichern.
Die Lieferkette muss reibungslos funktionieren. Dasselbe gilt für den Vertrieb und die Produktion. Eine gleichbleibend hohe Qualität ist eine weitere Voraussetzung dafür, dass die Wertschöpfungskette stabil bleibt. Darüber hinaus leisten diese Faktoren einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung:
Forderungsmanagement (auch Debitoren- oder Kreditmanagement) ist ein Oberbegriff für alle Dienstleistungen, die mit dem Management der Forderungen eines Unternehmens zusammenhängen. Es ist der professionelle und zielgerichtete Umgang mit den Forderungen an die eigenen Kunden. Eine Forderung entsteht, wenn der Kunde Ihre Ware oder Dienstleistung nicht bar bezahlt.
In diesem Fall erfolgt die Leistungserbringung mit der Vereinbarung eines Zahlungsziels, das meistens 30, 60 oder 90 Tage beträgt. Der Unternehmer gewährt dem Kunden also einen sogenannten Lieferantenkredit. Wird kein Zahlungsziel vereinbart, gilt die gesetzliche Zahlungsfrist von 30 Tagen.
Am Bilanzstichtag sind die Forderungen eine Position im Umlaufvermögen.
Wesentliches Ziel des Forderungsmanagements ist es, das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren und den weitreichenden Folgen vorzubeugen. Das Unternehmen soll jederzeit über die nötige Liquidität verfügen, um die eigene Geschäftstätigkeit ungestört fortsetzen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, übernimmt das Forderungsmanagement mehrere Aufgaben.
Das Forderungsmanagement hat viele Aufgaben, die zur Erreichung der oben genannten Ziele beitragen. Es geht um die Steuerung eines umfangreichen Prozesses. Dieser reicht von der Entstehung der Forderung bis zum Bargeldeingang. Im Wesentlichen unterteilt sich das Forderungsmanagement in diese Bereiche: Rechnungsstellung, Debitorenbuchhaltung, Mahnverfahren und Inkasso. Dabei fallen die folgenden Aufgaben an:
Werte und Klarheit
Die Unternehmenspolitik muss den Umgang mit Forderungen definieren. Das gilt vor allem für den Fall, dass der Kunde die Rechnung nicht begleicht und die Forderung über die Zahlungsfrist hinaus offen ist. Forderungsmanagement braucht klare Strukturen.
Vereinbarung von Zielen
Es gilt, zwischen den einzelnen Unternehmensbereichen Vereinbarungen zu treffen. Das betrifft insbesondere die Finanzabteilung und den Verkauf. Die klaren Absprachen beziehen sich auf eine Periode oder Kundengruppe. Die wichtigste Frage ist, wie hoch der maximale Stand der Forderungen pro Kunde oder Verkauf sein darf.
Planung
Über zukünftige Handlungen nachzudenken, gehört zu den Aufgaben des Forderungsmanagements. Die Planung ist ein wichtiger Teil. Dabei geht es um die Planansätze und das Budget für den Umsatz sowie für den Bestand und die Entwicklung der Forderungen.
Entscheidungen
Das Treffen von Entscheidungen ist ein wesentlicher Bereich. Es geht darum, welche Maßnahmen bei welchem Kunden sinnvoll sind. Die Entscheidungen fallen im Rahmen des Budgets.
Organisation
Das Forderungsmanagement legt die Zuständigkeiten fest. Dasselbe gilt für den Prozess der Forderungseintreibung und des Mahnwesens. Die Organisation betrifft auch das Inkassoverfahren, bei dem eine rechtsfreundliche Vertretung des Unternehmens wichtig ist.
Kontrolle
Das Kontrollieren des Zahlungsverhaltens der Konsumenten ist der letzte Schritt im Rahmen des Forderungsmanagements. Dabei geht es um die Prüfung, ob die offene Forderung inzwischen eingegangen ist. Ansonsten müssen weitere Schritte folgen.
Das Forderungsmanagement ist ein sehr umfangreicher Prozess, der viel Aufmerksamkeit benötigt. Er erfordert viel Zeit und Arbeitskraft. Deshalb ist es oft sinnvoll, diese Aufgabe outzusourcen und externen Dienstleistern anzuvertrauen.
Inkasso ist ein Teilbereich des Forderungsmanagements und beinhaltet die gewerbliche Eintreibung der offenen Forderungen. Wenn Sie eine gerechtfertigte, unstrittige Forderung haben und Ihr Kunde in Zahlungsverzug ist, können Sie ein Inkassounternehmen beauftragen.
Es übernimmt für Sie den gesamten Prozess des Inkassoverfahrens. Dieses umfasst außergerichtliche und gerichtliche Schritte. Zu einem Inkassoverfahren gehören die folgenden Phasen:
Professionelle und seriöse Inkassounternehmen sind im Rechtsdienstleistungsregister (RDG) gelistet. Sie verfügen über juristische Schulungen und die Erlaubnis, ihre Dienstleistungen bei einem Inkassoverfahren anzubieten.
Das Forderungsmanagement, das Mahnwesen und das Inkassoverfahren sind sehr zeit- und arbeitsintensive Prozesse. Wer in seinem Unternehmen die eigenen Ressourcen und Kapazitäten schonen möchte, kann diese Aufgaben an ein Inkassounternehmen abgeben. Das hat gleich mehrere Vorteile. Die Unternehmenskapazitäten stehen für das Kerngeschäft und die weitere Wertschöpfung zur Verfügung.
Darüber hinaus hat ein Inkasso-Experte aufgrund seines Know-hows und seiner langjährigen Erfahrung oft mehr Erfolg. Er kennt sich mit der Rechtslage aus und verfügt über empathische und effektive Kommunikationsmethoden. Deshalb führt ein Inkassoverfahren mit der Hilfe eines Inkassounternehmens häufig schneller zum Ziel. Die offenen Forderungen sind früher realisiert und die Liquidität des Unternehmens erhöht sich.
Insbesondere bei Inkassofällen im Ausland ist es wichtig, einen Profi an seiner Seite zu haben. Die unterschiedlichen Rechtssysteme und die Sprachbarrieren sind eine zusätzliche Herausforderung. Hierauf sind die Experten eines Inkassounternehmens spezialisiert.
Ziel eines jeden Unternehmens ist die Wertschöpfung. In nahezu allen Bereichen und Abteilungen liegt Potenzial zur Erhöhung der Wertschöpfung. Das gilt auch für das Forderungsmanagement.
Das Forderungsmanagement ist ein wichtiger Unternehmensbereich. Wie die Wertschöpfungskette zeigt, sollten alle Bereiche miteinander harmonieren und effektiv zusammenarbeiten. Das gilt auch für das Forderungsmanagement, in dem große Potenziale zur Erhöhung der Wertschöpfung liegen. Es hat vielfältige Multiplikatoreffekte auf andere Bereiche. Im Zentrum steht die Verbesserung der Liquidität, die sich positiv auf den Geschäftsablauf sowie Verhandlungen mit Lieferanten und Banken auswirkt.
Dafür sprechen gleich mehrere Argumente. Wir möchten Ihnen diese am Beispiel des Pareto-Effekts erläutern. Dieser ist auch als 80-20-Regel bekannt und vielfältig anwendbar.
Beobachtungen und Analysen haben ergeben, dass in einem Unternehmen häufig 80 % des Umsatzes von 20 % der Kunden stammen. Es ist also wichtig, vor allem diese 20 % gut zu behandeln und zu binden. Das gilt auch, wenn es säumige Kunden sind. Langfristig ist es meist sinnvoller und lohnenswerter, um diese Kunden zu kämpfen. Insbesondere bei Stammkunden lohnt es sich, Zeit und Arbeit zu investieren. Finden Sie gemeinsam Lösungen, um die aktuellen Zahlungsschwierigkeiten zu überwinden und in Zukunft zu vermeiden.
Wenn Sie einen Kunden verlieren, entsteht ein höherer Aufwand für die Neukundenakquise. Sie fangen wieder bei Null an, während Sie bei Ihrem säumigen Kunden auf der bisherigen Zusammenarbeit aufbauen können. Deshalb sollten Sie gut abwägen, was sich für Sie mehr rentiert. Lohnt es sich, den Kunden zu binden und gemeinsam neue Wege zu gehen?
Lässt es sich nicht vermeiden, die Kundenbeziehung zu beenden? Dann müssen Sie sich auf die Neukundenakquise konzentrieren.
Mahnungen zu schreiben und die Reaktionen der Kunden zu überwachen, kostet viel Zeit und Geld. Hierfür brauchen Sie kompetente Mitarbeiter, die sich darum kümmern können. Wenn das Versenden von Mahnungen absolut nicht vermeidbar ist, sollte das Mahnwesen effektiv sein. Je klarer und zielgerichteter es ist, desto besser. Automatisierungen und Standardformulierungen können in einigen Fällen helfen.
Dabei ist es allerdings wichtig, eine individuelle Kundenansprache zu verwenden und situationsbedingte Besonderheiten zu beachten. Der Kunde muss sich persönlich angesprochen und wertgeschätzt fühlen. Eine richtig gestaltete Mahnung führt eher zum Erfolg.
Es gibt viele Möglichkeiten zur Verbesserung der unternehmerischen Wertschöpfung. Ein Ansatz ist, Rechnungen früher zu stellen und abzurechnen. So verbessern sich der Cashflow und die Liquidität. Ist die Liquidität gegeben, können die anderen Unternehmensprozesse ungestört weiterlaufen. Dadurch wird gleich in mehrfacher Hinsicht die Wertschöpfung gesteigert. Gleichzeitig sinkt das Ausfallrisiko der offenen Forderungen. Dadurch können Kreditverhandlungen mit der Bank oder anderen Geldgebern einfacher ablaufen.
Ließ sich der Zahlungsverzug eines Kunden dennoch nicht vermeiden, ist die Beauftragung eines professionellen Inkassounternehmens sinnvoll. Dieses kann mit effektiven Maßnahmen für die schnelle Realisierung der offenen Forderungen sorgen und dennoch den Konsumenten wertschätzen.
Das Forderungsmanagement befasst sich mit allen Maßnahmen von der Entstehung einer neuen Forderung bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Kunde diese begleicht. Da ein erfolgreiches Forderungsmanagement zu einer schnelleren Liquidität beiträgt, beeinflusst es viele andere Bereiche. Es kann so im Rahmen der Wertschöpfungskette zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen. Um Ihre eigenen Kapazitäten zu schonen, ist das Outsourcing des Forderungsmanagements und eines eventuellen Inkassoverfahrens sinnvoll. Hierfür gibt es Inkassounternehmen, die als externer Dienstleister auftreten.
Des Weiteren hilft die Wertschöpfung dabei, dem Konsumenten mit Wertschätzung entgegenzutreten und ihn so an Ihr Unternehmen zu binden. Dadurch verringern sich die Kosten für eine eventuelle Neukundenakquise.
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