Bonitätsprüfung für Unternehmen: So geht’s!

Die Bonität (= Kreditwürdigkeit) spielt nicht nur bei der Kreditvergabe zwischen Banken und Unternehmen eine wichtige Rolle. Vor allem im Handel ist es ein großer Vorteil, die Zahlungsmoral von potenziellen Kunden zu kennen und dadurch mögliche Risiken frühzeitig einzuschätzen und Zahlungsausfälle oder Betrugsfälle reduzieren zu können. Die Bonitätsprüfung für Unternehmen gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit von Geschäftspartnern oder Kunden und ist eine wichtige Maßnahme im Risikomanagement. Was eine gute Bonität ist und wie die Bonitätsprüfung für Unternehmen über eine Auskunftei funktioniert, verraten wir Ihnen hier. 

Blonde Frau mit Brille lächelt.
Benefit box

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Bonitätsprüfung von Unternehmen durch Kreditgeber oder Banken ist in Deutschland Pflicht.

  • Externe BPO-Dienstleister helfen dank Data Analytics dabei, andere Unternehmen sowie potenzielle Kunden zu prüfen.

  • Eine Bonitätsprüfung darf nur bei begründetem Interesse durchgeführt werden.

Inhaltsverzeichnis

Wann ist eine Bonitätsprüfung für Unternehmen sinnvoll?

Gerade in der heutigen Zeit, in der Verbraucher in nur wenigen Klicks online Waren bestellen und an der Kasse im Supermarkt mit dem Smartphone bargeldlos bezahlen können, gibt Ihnen eine Bonitätsprüfung Sicherheit in der Kundenbeziehung und schützt vor Zahlungsausfällen und Betrug. Doch auch eine schlechte Zahlungsmoral von Geschäftspartnern kann schnell zu finanziellen Engpässen im Unternehmen führen und sogar zu einer Existenzbedrohung werden. 

Die Bonitätsprüfung ist für Unternehmen immer sinnvoll, bevor es zu neuen Vertragsabschlüssen kommt. Das gilt zum Beispiel, wenn Sie mit einem neuen Hersteller zusammenarbeiten wollen, Sie für Ihren Onlineshop die Kooperation mit einem Payment Provider erwägen oder Neukunden bei Ihnen Waren bestellen möchten. Die Prüfung der Bonität gehört zum Risikomanagement, da Sie frühzeitig Gefahren wie Forderungsausfälle oder Betrug erkennen und beheben können. 

Kurz erklärt: Was ist eine Bonitätsprüfung?

Die Bonitätsprüfung gibt Ihnen Auskunft über die Kreditwürdigkeit von potenziellen Vertragspartnern. Dazu gehören andere Unternehmen wie beispielsweise zukünftige Lieferanten, Hersteller oder Online-Zahlungsanbieter sowie Privatpersonen, sprich: potenzielle Kunden. Die Bonität verrät Ihnen, wie zahlungsfähig oder zahlungswillig potenzielle Geschäftspartner und Kunden sind und schätzt das Ausfallrisiko von offenen Forderungen ein.  

Die Prüfung der Bonität erfolgt in der Regel vor einem neuen Vertragsabschluss, bei dem Waren, Dienstleistung oder Geld im Vorfeld übergeben werden und die Rückzahlungen erst in Zukunft erfolgen. Vor allem bei Handy- und Mietverträgen, beim Kauf auf Rechnung sowie bei Kreditvergaben wird meist eine Bonitätsprüfung von Unternehmen durchgeführt, damit der Dienstleister oder Geldgeber weiß, wie vertrauens- und kreditwürdig der Vertragspartner ist. 

Wäre es da nicht einfacher für Unternehmen, zumindest bestellte Waren erst nach der Bezahlung auszuhändigen? Grundsätzlich ja, allerdings soll der Kauf auf Rechnung oder das „später Bezahlen“ dem Kunden mehr Flexibilität beim Einkauf bieten. Kein Wunder, dass Zahlungsanbieter wie zum Beispiel PayPal, Giropay, Apple Pay oder Sofortüberweisungen im Mobile und Online Payment aufgrund der Sicherheit und Zahlungsgarantie gefragter denn je sind.

Wichtig: Eine Bonitätsprüfung von Unternehmen seitens Banken und Kreditgebern ist Pflicht in Deutschland. Zum einen schützen sich Geldgeber durch die Überprüfung vor Zahlungsausfällen, zusätzlich wird der Kreditnehmer vor einer Überschuldung bewahrt. 

Wann darf eine Bonitätsprüfung durchgeführt werden?

Eine Auskunft über die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Privatpersonen dürfen Sie nur einholen, sofern Ihrerseits ein berechtigtes Interesse als Vertragspartner vorliegt oder aber Sie eine Einwilligung des Verbrauchers haben. 

Ein berechtigtes Interesse liegt immer dann vor, wenn Sie ein wirtschaftliches Risiko eingehen – zum Beispiel bei Vertragsabschluss mit einem anderen Unternehmen. Dabei kann es sich um eine Kooperation mit einem Hersteller für Waren, einen neuen Lieferanten oder einen Payment Provider für bargeldlose Bezahlverfahren handeln. Gleiches gilt beim Verkauf von Waren oder Dienstleistungen – in diesem Fall haben Sie berechtigtes Interesse an der Zahlungsmoral der potenziellen Kunden. Aber auch wenn Sie als Firma einen Kredit oder ein Darlehen bei einer Bank oder einem Geldgeber aufnehmen wollen, wird die Kreditwürdigkeit des Unternehmens geprüft

Die Bonitätsprüfung wird üblicherweise von dem Unternehmen durchgeführt, das den Vertrag mit dem Geschäftspartner oder der Privatperson beginnen möchte.

Beispiel: Ihr Unternehmen verkauft Waren in einem Onlineshop und Max Mustermann möchte als Neukunde bei Ihnen Produkte bestellen. In diesem Fall führen Sie die Bonitätsprüfung durch, damit Sie wissen, ob Max Mustermann zahlungsfähig oder zahlungswillig ist oder ob er die Waren bestellt und nicht bezahlen kann oder will. 

Für die Bonitätsprüfung wird auf verschiedene Informationen zurückgegriffen, die Ihnen entweder bereits als interne Daten im Unternehmen vorliegen oder Sie nutzen alternativ die Daten von externen Dienstleistern wie Auskunfteien, die Bonitätsprüfungen für Unternehmen durchführen.

Schon gewusst: Mit Data Analytics können Sie das Ausfallrisiko offener Forderungen reduzieren, da die Datenauswertung eine bessere Einstufung von Kunden erlaubt.

Was ist eine gute Bonität und was sind Negativmerkmale?    

Keine Frage: Eine gute Bonität erleichtert das finanzielle Leben. Verbraucher mit guter Bonität können meist unbeschwert Verträge abschließen, Kredite aufnehmen und Waren bestellen. Eine gute Kreditwürdigkeit von Unternehmen ist zudem meist Voraussetzung, um Kreditverträge abzuschließen oder Darlehen zu bekommen

Bei der Bonitätsprüfung über Auskunfteien sagt Ihnen der Bonitätsscore, wie kreditwürdig jemand ist. Der Wert dient der Risikoeinschätzung von Forderungsausfällen und wird für jeden Verbraucher oder jedes Unternehmen individuell ermittelt. Dabei gilt: Je höher der Bonitätsscore ist, desto besser ist die Kreditwürdigkeit und umso geringer das Ausfallrisiko

Es gibt aber auch Negativmerkmale, die die Bonität beeinflussen und die Vertragsabschlüsse erschweren oder sogar unmöglich machen

Zu den Negativmerkmalen gehören unter anderem:

  • nicht bezahlte Rechnungen 
  • laufende Kredite oder Darlehen 
  • Mahnbescheide 
  • laufende Inkassoverfahren 
  • Vollstreckungsbescheide 
  • Zwangsvollstreckung
  • Insolvenzverfahren 
  • keine Vermögensauskunft

Jedes Unternehmen und jede Privatperson kann selbst für eine gute Bonität sorgen. Wenn eine ausreichende Vermögensauskunft mit entsprechenden Daten vorliegt und Forderungen pünktlich bezahlt werden, steigt der Bonitätsscore und somit auch die eigene Kreditwürdigkeit.

Übrigens: Negativmerkmale bleiben meist bis zu drei Jahre nach Erledigung (z. B. Abzahlung des Kredits oder Zahlung der offenen Forderungen) in der Auskunftei gespeichert. 

Bonitätsprüfung für Unternehmen über eine Auskunftei

Jedes Unternehmen, dass die finanziellen Gefahren wie Forderungsausfälle oder Betrug verringern möchte, braucht ein effizientes Risikomanagement. Um eine hohe Zeit- und Kostenersparnis zu erzielen, entscheiden sich immer mehr Betriebe für einen externen BPO Dienstleister. Die Lowell Group als Experte im Bereich Inkasso und Mahnwesen arbeitet mit der deutschen Multiauskunftei GmbH zusammen und übernimmt Aufgaben wie zum Beispiel die Bonitätsprüfung für Unternehmen. 

Mithilfe von speziellen Programmen und Data Analytics erfolgt eine schnelle und unkomplizierte Überprüfung der Kreditwürdigkeit. Auskunfteien greifen bei der Bonitätsprüfung für Unternehmen auf verschiedene Informationen zurück, dazu gehören Auskünfte wie zum Beispiel:

  • personenbezogene Daten
    (Name, Adresse, Geschlecht, Geburtsdatum)
  • Informationen zu Zahlungen
    (Zahlungsverzug, pünktliche Rückzahlungen)
  • Negativmerkmale
    (Forderungsausfall, Mahnbescheid, Insolvenzverfahren, laufende Kredite, keine Vermögensauskunft)
  • gerichtliche Daten
    (eidesstattliche Versicherung, Haftbefehle)

Bei der Vergabe von Krediten und Darlehen werden zusätzlich persönliche Informationen wie Familienstand und Arbeitsverhältnis sowie die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit geprüft. Das sind unter anderem Nachweise über Einkommen, Ein- und Ausgaben im Haushalt, Informationen zu Konten, Eigentum und Vermögen sowie zusätzliche Einkünfte. 

Diese Informationen geben Ihnen Auskunft, inwieweit der potenzielle Vertragspartner in der Lage ist, die offenen Forderungen pünktlich zu bezahlen. Somit ist eine Bonitätsprüfung über eine Auskunftei unverzichtbar, um finanzielle Unternehmensrisiken frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren.

Aufgepasst: Bei der Überprüfung der Kreditwürdigkeit von Unternehmen werden Informationen wie Gewinne und Verluste, Bilanzen, Einkommensteuerbescheide, Einnahmen und Ausgaben sowie betriebswirtschaftliche Abrechnung zur Risikoeinschätzung genutzt.

Mit Bonitätsprüfung von B2B und B2C das Finanzrisiko reduzieren

Eine schlechte Zahlungsmoral von Kunden und Geschäftspartnern sowie Betrug im Onlinehandel stellen ein hohes finanzielles Risiko für jedes Unternehmen dar. Die Bonitätsprüfung über eine Auskunftei gibt Ihnen Informationen zum Zahlungsverhalten potenzieller Vertragspartner und schätzt das Ausfallrisiko ein. Dadurch könne Sie unternehmerische Finanzrisiken rechtzeitig erkennen und verringern.

Ein Tipp: Ein professioneller BPO Dienstleister wie die Lowell Group unterstützt Sie nicht nur bei der Bonitätsprüfung von B2B und B2C. Wir übernehmen auch gern die Geschäftsprozesse im Forderungsmanagement, damit Sie sich auf die wesentlichen Aufgaben im Unternehmen konzentrieren können. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf! 

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Wir von Lowell wissen, dass viele Ihrer Probleme nur mit individuellen Lösungen behoben werden können. Gerne erarbeiten wir maßgeschneiderte Lösungen inklusive Dienstleistungsportfolio für Sie. Wenden Sie sich dafür einfach an unsere Experten.

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