Die Liquidität eines Unternehmens bestimmt die Zahlungsfähigkeit des Betriebes und kann vor einer Insolvenz schützen. Sind die Verbindlichkeiten in Ihrem Unternehmen höher als die zur Verfügung stehenden flüssigen Mittel, Vermögensgegenstände und das Umlaufvermögen, besteht ein Liquiditätsengpass. Einfacher gesagt: Sie sind nicht mehr in Lage, Ihre Schulden zu bezahlen! Wir erklären Ihnen, wie Sie schnell und einfach die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens ermitteln können und warum die Liquiditätsgrade bei einer effektiven Liquiditätsplanung mit professionellem Forderungsmanagement unverzichtbar für jedes Unternehmen sind.
Es wird zwischen drei Liquiditätsgrade unterschieden, wobei jede Bilanzkennziffer verschiedene Vermögenspositionen den kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens gegenüberstellt.
Die Liquidität 1. Grades berechnet die Barliquidität in Ihrem Unternehmen. Hierfür stellen Sie die flüssigen Mittel wie Bargeld, Bankguthaben oder liquidierbare Wertgegenstände den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber, die eine Restlaufzeit von maximal einem Jahr haben.
Den Liquiditätsgrad 1 berechnen Sie wie folgt:
= flüssige Mittel / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100
Der Liquiditätsgrad 2 ermittelt die kurzfristige Liquidität Ihres Unternehmens. Bei der Berechnung werden den kurzfristigen Verbindlichkeiten nicht nur die flüssigen Mittel, sondern auch die kurzfristigen Forderungen wie Lieferungen, Leistungen und Vermietungen gegenübergestellt.
Die Formel zur Berechnung des Liquiditätsgrad 2:
= flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100
Die Liquidität 3. Grades prüft die aktuelle Liquidität in Ihrem Unternehmen, indem das Verhältnis vom vollständigen Umlaufvermögen wie Bargeld, Bankguthaben, Wertpapiere, unfertige Produktionsgüter sowie Verkaufslagerbestände und kurzfristigen Verbindlichkeiten berechnet wird.
So berechnen Sie den Liquiditätsgrad 3:
= Umlaufvermögen / kurzfristige Verbindlichkeiten x 100
In diesem Beispiel wird der Liquiditätsgrad eines Unternehmens berechnet, das ein Umlaufvermögen von 150 Mio. € hat, in dem flüssige Mittel von 20 Mio. €, kurzfristige Verbindlichkeiten von 50 Mio. €, kurzfristige Forderungen von 60 Mio. € und Verkaufslagerbestände in Höhe von 70 Mio. € enthalten sind.
Liquiditätsgrad 1: 20 Mio. / 50 Mio. x 100 = 40 %
Liquiditätsgrad 2: 20 Mio. + 60 Mio. / 50 Mio. x 100 = 160 %
Liquiditätsgrad 3: 150 Mio. / 50 Mio. x 100 = 300 %
Je höher der Liquiditätsgrad, umso liquider ist Ihr Unternehmen? Klingt logisch! ABER: Eine zu hohe Liquidität hat auch Nachteile für Ihr Unternehmen. Wenn Sie Bargeld und Bankguthaben einfach so auf dem Konto „herumliegen“ lassen, können Rentabilitätseinbußen die Folge sein.
Für jedes Unternehmen ist es von Vorteil, wenn Kunden eine gute Zahlungsmoral besitzen oder mithilfe eines externen Inkassodienstleisters wie Lowell die Forderungsmanagement-Prozesse optimiert und offene Forderungen schnell beglichen werden. Denn mit genügend flüssigen Mitteln können Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Allerdings kann „herumliegendes“ Geld zu einem Zinsverlust und zu Wertverlust durch Inflation führen. Daher sollten Sie flüssige Mittel nicht nur „horten“, sondern auch in neue Projekte investieren.
Die Richtwerte für die Liquiditätsgrade liegen für die Liquidität 1. Grades zwischen 10 und 30 %, für den Liquiditätsgrad 2 zwischen 100 und 120 % und für die Liquidität 3. Grades bei mindestens 120 %.
Gut zu wissen: Die Goldene Bilanzregel sagt aus, dass kurzfristige Vermögen auch kurzfristig finanziert und langfristige Vermögen dementsprechend langfristig finanziert werden sollen!
Liquiditätsgrade dienen der groben Beurteilung der Liquidität eines Unternehmens. Auch wenn die Bilanzkennzahlen ein wichtiger Bestandteil der Liquiditätsplanung sind, reichen diese Werte in der Regel nicht aus, um die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens im Gesamten zu bewerten.
Denn die Liquiditätsgrade zeigen lediglich das Deckungsverhältnis zwischen Zahlungsverpflichtungen und Vermögenspositionen am Bilanzstichtag. Der Aussagewert ist somit begrenzt, da die Berechnung möglicherweise verschiedene Positionen wie Mieten, Lohn- und Steuerzahlungen nicht enthält. Zusätzlich ist nicht ersichtlich, ob bei der Liquiditätsberechnung aktuelle Zahlen genutzt und Vermögensteile verpfändet oder abgetreten worden sind. Auch eine Bilanzverschönerungen (Window Dressing) kann die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens mit der Angabe von „zukünftigen Geschäften“ aufwerten.
Ein Tipp: Sie wirtschaften rentabel, wenn Sie Ihren Zahlungsverpflichtungen mithilfe von flüssigen Mitteln nachkommen können und im besten Fall ein Plus im Unternehmen erzielen. Mit einer hohen Liquidität können Sie natürlich Rechnungen bezahlen – denken Sie aber auch daran, das Geld nicht nur „herumliegen“ zu lassen, um Rentabilitätseinbuße zu vermeiden!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihrem Unternehmen die Liquidität zu erhöhen beziehungsweise wie Sie die Werte der Liquiditätsgrade verbessern können.
Sparen? Klingt plausibel, ist aber gar nicht so einfach! Vermögensgegenstände verkaufen sich meist unter Wert, die Reduzierung des Lagerbestandes kann zu Engpässen beim Verkauf führen und wenn Sie Mitarbeiter entlassen, um Löhne einzusparen, verlieren Sie häufig an Service und schaffen zudem kein gutes Image für Ihr Unternehmen.
Durch Forderungsabtretung (Forderungszession) an einen externen Inkassodienstleister wie Lowell müssen Sie sich nicht mehr mit längeren Zahlungsverlusten und Zahlungsausfällen beschäftigen. Bei der Forderungszession treten Sie als Gläubiger (Zedent) eine Forderung an einen Dritten (Zessionar) wie zum Beispiel an Lowell ab. Es ändert sich also nur der Gläubiger, der Konsument und der Inhalt der Forderungen bleiben unverändert.
Die Forderungsabtretung hat viele Vorteile für Sie:
Hinweis: Die Forderungsabtretung an Inkasso ist nur gestattet, wenn die Abtretung laut geschlossenem Vertrag zwischen Schuldner und Gläubiger ausdrücklich erlaubt ist!
Mit der Berechnung der Liquiditätsgrade können Sie sich schnell einen groben Überblick über die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens schaffen. Da die Bilanzkennziffern sich jedoch auf einen Stichtag beziehen und andere wichtige Aspekte fehlen, ist die Aussagekraft der Liquiditätsgrade nicht ausreichend zur Bestimmung der gesamten Liquidität Ihres Unternehmens. Allerdings erkennen Sie anhand der Kennziffern, ob Ihnen genügend flüssige Mittel für kurzfristige Verbindlichkeiten zur Verfügung stehen. Um Ihr Unternehmen vor finanziellen Engpässen zu schützen, ist die Bestimmung der Liquiditätsgrade genauso wichtig, wie die Erstellung eines effektiven Liquiditätsplans mit professionellem Forderungsmanagement.
Mit Lowell haben Sie einen kompetenten Partner im Bereich Forderungsmanagement und Inkasso an Ihrer Seite. Nutzen Sie das Fachwissen und die Erfahrung des Experten, um durch erfolgreiche Forderungsmanagement-Prozesse wie Forderungszession in Ihrem Unternehmen die Liquidität zu erhöhen und langfristig zu sichern.
Es sind noch Fragen offen?
Wir von Lowell wissen, dass viele Ihrer Probleme nur mit individuellen Lösungen behoben werden können. Gerne erarbeiten wir maßgeschneiderte Lösungen inklusive Dienstleistungsportfolio für Sie. Wenden Sie sich dafür einfach an unsere Experten.
Mail:
vertrieb@lowellgroup.de