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Mit einer Umfrage hat Lowell herausgefunden, welche finanziellen Sorgen die Deutschen aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten haben.
Aufgrund der stark ansteigenden Energie-, Kraftstoff- und Lebensmittelpreise in Deutschland, wollten wir bei Lowell herausfinden, wie die Deutschen finanziell mit der aktuellen Krise zurechtkommt und wie sie selbst ihre Zukunftsaussichten einschätzen.
Um herauszufinden, wie sehr die Nation betroffen ist, haben wir, zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen YouGov, eine Umfrage durchgeführt, in der über 2.000 deutsche Bürger in Bezug auf Ihre größten finanziellen Sorgen befragt wurden.
Wir haben die Umfrageteilnehmer gefragt, welche Faktoren sich ihrem Ermessen nach auffällig stark auf ihre gestiegenen Ausgaben ausgewirkt haben.
Insgesamt geben ganze 82 % an, dass Preise für Lebensmittel und alltägliche Bedarfsgüter, wie Hygieneprodukte und Arzneimittel, ein Grund für die gestiegenen Ausgaben sind. Zusätzlich sehen 80 % steigende Energiepreise als Faktor.
Fast drei Viertel (74 %) der Befragten nannten die gestiegenen Kosten für Kraftstoff und öffentliche Verkehrsmittel und fast die Hälfte (49 %) gab an, dass die gestiegenen Mietkosten noch ein Grund sind. 35 % der Teilnehmer gaben zudem an, dass gestiegene Kosten für medizinische Versorgung eine weitere finanzielle Hürde darstellen.
Im Generationenvergleich sieht man, dass die älteren Umfrageteilnehmer sich deutlich mehr Sorgen machen. Insgesamt sorgen sich 91 % der über 55-Jährigen über die höhere finanzielle Belastung, durch die gestiegenen Lebensmittelpreise. Unter den 18-34-Jährigen sehen dies lediglich 60 % genauso.
In der Umfrage gaben wir zusätzlich die Aufgabe, auszuwählen, welchen einzelnen Kostenpunkt die Teilnehmer, aus finanzieller Sicht, als am besorgniserregendsten empfinden.
44 % der Befragten gaben an, dass sie die gestiegenen Strom- und Gaskosten als größte Belastung sehen, während 23 % angaben, dass es die höheren Preise für Lebensmittel sind. Nur 7 % glauben, dass Kosten für Transportmittel, wie Kraftstoffpreise und öffentliche Verkehrsmittel, der größte Faktor sind und haben möglicherweise die Hoffnung, günstigere Alternativen zu finden.
Die Umfrage zeigt, dass besonders die über 55-Jährigen (91 %) die steigenden Kosten für Strom und Gas als ihre größte Sorge ansehen, während es bei den 18- bis 24-Jährigen nur 23 % genauso sehen.
Da ein baldiges Ende der Krise der Lebenshaltungskosten nicht in Sicht ist, wollten wir von den Teilnehmern wissen, bei welchen Ausgaben sie die größten Sorgen haben, diese in der Zukunft finanziell nicht mehr stemmen zu können.
Unsere Studie zeigt, dass nur 4 % der Befragten keine Zukunftsängste haben. Insgesamt sind 72 % der Bürger besorgt, wobei davon 32 % angaben, dass sie sich sogar extreme Sorgen machen.
Die Angst um die wirtschaftliche Zukunft scheint sich unter den älteren Generationen nur geringfügig zu unterscheiden. Insgesamt geben durchschnittlich fast drei Viertel (74 %) der über 35-Jährigen ihre Besorgnis an, wobei sich die Generation Z etwas weniger besorgt zeigt (58 %).
Zusätzlich zu den bereits genannten Bedenken erwarten 33 % der Umfrage-Teilnehmer, sich aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten zu verschulden.
Diese drei Bereiche sorgen besonders für Unruhe, wenn es um mögliches Anhäufen von Schulden geht:
Hier sieht man besonders im Geschlechtervergleich einen Unterschied, denn mehr als doppelt so viele Männer (33 %) rechnen mit weiteren Schulden aufgrund bestehender Hypotheken oder Renovierungskredite. Unter den Frauen geben dies lediglich 14 % an.
Wir wollten herausfinden, wie sich die steigenden Ausgaben auf die Zukunftspläne der Befragten ausgewirkt haben.
Fast die Hälfte (45 %) der Teilnehmer gab an, dass sie auf bestimmte Pläne für die Zukunft zunächst verzichten und Dinge wie Hausrenovierungen, Reisen und Familienfeiern, beispielsweise eine Hochzeit, vorerst aufschieben.
Von denen, die in diesem Punkt „Ja“ angegeben haben, gaben 57 % an, dass sie Reisen aufschieben, 49 % verzichten auf Sanierungen in ihrem Haus und 28 % legen den Kauf eines neuen Autos vorerst auf Eis.
Wir wollten von den Teilnehmern wissen, wie sich die Krise der Lebenshaltungskosten auf ihre Freizeitgestaltung ausgewirkt hat, sei es in Hinsicht auf sportliche Aktivitäten oder Ausflüge ins Kino.
27 % gaben an, dass ihre Freizeitaktivitäten nicht von den steigenden Kosten betroffen sind, doch mehr als die Hälfte (53 %) haben ihre Freizeitaktivitäten reduziert und 13 % der Befragten mussten mit diesen sogar vollständig aufhören.
Die Umfrage zeigt, dass besonders Frauen stark betroffen sind. Während 9 % der Männer angaben, ihre Freizeitaktivitäten komplett einzustellen, verdoppelt sich diese Zahl im Hinblick auf die weiblichen Umfrageteilnehmer!
Die Mehrheit der Befragten berichtete, dass sie besonders auf Aktivitäten, wie Kinobesuche, Urlaube und Restaurant- und Cafébesuche verzichten.
Zudem fällt es auf, dass die Menschen vorsichtiger mit ihren Ausgaben für Lebensmittel umgehen. Unsere Teilnehmer berichten, dass sie vermehrt nach Sonderangeboten Ausschau halten, und Anstelle von teureren Bio-Varianten, oftmals auf konventionelle Waren zurückgreifen.
Unsere Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass die steigenden Lebenshaltungskosten den Alltag vieler Deutscher stark beeinflusst. Höhere Strom- und Gasabrechnungen und steigende Kosten für alltägliche Bedarfsgüter führen dazu, dass viele nicht nur den Nachgang ihrer liebsten Beschäftigung reduzieren, sondern auch große Zukunftspläne auf Eis legen.
Besonders besorgniserregend sind die Umfragewerte im Hinblick auf die Anzahl der Personen, die sich nicht sicher sind, ob sie ihre Rechnungen weiterhin zahlen können und aufgrund der Krise mit der Aufnahme weiterer Schulden konfrontiert werden.
Über die Umfrage
Die Umfrage wurde zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen YouGov im Oktober 2022 durchgeführt. An der Umfrage haben über 2.000 Personen ab 18-Jahren teilgenommen.