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Forderungsmanagement in Krisenzeiten: Ein Überblick für die Energiebranche von Sven E. Arnolds, Managing Director Operations Unit Energie, Lowell Group.
Eine solche Zäsur, wie sie der März 2020 mit sich brachte, gab es schon lange nicht mehr. Von einem Tag auf den anderen veränderte das Coronavirus den Alltag der Menschen weltweit. Seitdem steht die Wirtschaft branchenübergreifend vor großer Ungewissheit.
Umsatzeinbußen, Insolvenz oder Arbeitsplatzverluste lassen sich nur bedingt abwenden. Eine Situation, in der besonders der Umgang mit ausstehenden Forderungen eine Herausforderung darstellt. Erst recht für Energieversorger, denn diese müssen finanziell handlungsfähig bleiben, um die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Dabei sehen sie sich aber u.a. mit dem Zahlungsmoratorium der Bundesregierung konfrontiert, durch das ein Teil der Einnahmen ausbleiben kann.
Die Situation wirft viele Fragen auf: Wie wirkt sich die Corona-Krise auf das Forderungsmanagement der Energieversorger aus? Wie gehen diese mit den Folgen des Moratoriums um? Und: Birgt die Situation vielleicht auch neue Möglichkeiten und Chancen?
In Zusammenarbeit mit den Energieforen Leipzig hat die Lowell Group ein Whitepaper zu diesem Thema erstellt. Hierzu führten die Energieforen Interviews mit verschiedenen Abteilungsleiterinnen und -leitern für Forderungsmanagement mehrerer EVU mit und ohne Grundversorgung. Deren Aussagen wurden ergänzt und ausgewertet mithilfe der jahrelangen Expertise von Lowell als Marktführer für Forderungsmanagement in der Energiebranche. Das Ergebnis: ein fachlich fundierter, kompakter Überblick über den Umgang mit Forderungsmanagement in der Energiebranche in Zeiten der Corona-Krise.
Was die Antworten gezeigt haben: Die Situation stellt sich nicht einheitlich dar. Abhängig von der Region und davon, ob mit oder ohne Grundversorgung, stehen die Unternehmen vor unterschiedlichen Herausforderungen. Was die Branche jedoch eint, ist die weiterhin bestehende Unsicherheit im Hinblick darauf, ob das Moratorium nach dem 30.06.2020 verlängert wird. Ein kleiner Lichtblick ist hier die Tatsache, dass das Moratorium kundenseitig bis dato nicht so häufig genutzt wurde, wie befürchtet. Ob und wie sich das Zahlungsverhalten verändert, sollten Firmeninsolvenzen und Arbeitslosigkeit weiter zunehmen, ist derzeit aber nur schwer abzuschätzen.
Es zeichnen sich aber auch positive Aspekte ab: Der Austausch zwischen Kunden und Energieversorgern hat merklich zugenommen, was als sehr positiv wahrgenommen wird und nach der Krise teilweise aufrechterhalten werden soll. Insgesamt wird deutlich, wie viel Sicherheit eine gute Reputation der Energieversorger der Bevölkerung insgesamt gibt. Ein achtsames Forderungsmanagement trägt hier einen wichtigen Teil dazu bei und kann von den Energieversorgern als wirksames Instrument zur Kündigungsprävention eingesetzt werden.
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