Erfahren Sie bei Lowell alles zum Thema Inflation und Schulden. Hier erklären wir, was es zu beachten gibt und was mit Schulden bei Inflation passiert.
Obwohl die Inflation seit Ende letzten Jahres zurückgegangen ist, befinden sich die Preise in Deutschland immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Als Haupttreiber für den Anstieg der Verbraucherpreise gelten vor allem die stark gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie Mieten.
Um die hohe Inflation einzudämmen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) in den letzten Monaten die Leitzinsen angehoben.
Viele Menschen haben jedoch auch weiterhin Probleme, ihren Lebensstandard zu halten. Besonders wenn Sie Schulden haben, kann die hohe Inflation eine zusätzliche Belastung für Sie darstellen. Wir geben Ihnen in unserem Artikel einen Überblick über die wesentlichen Zusammenhänge und Auswirkungen von Inflation und Schulden und Tipps und Tricks, wie Sie am besten mit dieser Situation umgehen können.
Die derzeit hohen Inflationsraten in Deutschland stellen viele Schuldner vor große Herausforderungen.
Staatliche Entlastungspakete, vor allem für untere Einkommensgruppen, können helfen, die inflationsbedingten Mehrbelastungen abzufedern. Wichtig bleibt, trotz Preissteigerungen finanziell diszipliniert zu bleiben und mögliche Zahlungsschwierigkeiten frühzeitig anzugehen, um Überschuldung zu vermeiden.
Steigende Verbraucherpreise treffen nicht alle gleich hart. Die Auswirkungen der Inflation sind vielmehr abhängig von Ihrer individuellen Situation und Ihren Lebensumständen.
Als Rentner wirkt sich die Inflation ambivalent auf Ihre Schuldensituation aus. Einerseits steigen die Renten oder Pensionen 2024 um 4,57 Prozent an. Andererseits bleibt dieser Anstieg hinter der Inflationsrate von 5,9 % des letzten Jahres zurück, sodass Ihre Kaufkraft sinkt.
Hatten Sie in der Vergangenheit kleinere Fixzinskredite aufgenommen, profitieren Sie tendenziell von der Inflation, da diese Schulden durch die Geldentwertung leichter zurückzuzahlen sind.
Komplizierter wird es bei langfristigen Schulden, wie Kreditkartentilgungen. Hier bleiben die monatlichen Minimaltilgungen gleich hoch, während Ihre Lebenshaltungskosten steigen.
Als Pensionär haben Sie in der Regel nur begrenzte Möglichkeiten, Ihre Einnahmen auszuweiten. Insgesamt trifft Sie als Ruheständler die Inflation also überproportional stark. Sie sollten Ihre laufenden Kosten genau im Blick behalten, um hohe Belastungen oder gar Zahlungsschwierigkeiten bei Krediten zu vermeiden.
Als Geringverdiener trifft Sie die Inflation meist hart, da Ihr finanzieller Spielraum sehr begrenzt ist.
Auch wenn viele Geringverdiener oft nur wenige oder kleinere Schulden haben, können diese den Spielraum einengen, wenn z.B. Energie- und Lebensmittelpreise stark steigen und Ihr Einkommen durch die Inflation entwertet wird.
Da Ihre laufenden Kosten als Geringverdiener einen großen Teil Ihres Budgets ausmachen, schrumpft Ihr finanzieller Spielraum deutlich. Gleichzeitig bleiben Ihre fixen Kreditraten und andere feste Belastungen nominal gleich hoch. Das kann schnell dazu führen, dass Sie gewohnte Zahlungen nicht mehr leisten können.
Achten Sie daher genau auf Ihre Finanzen, um Zahlungsausfälle und eine mögliche Überschuldung zu verhindern. Wenn Sie bereits in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind, kann Ihnen eine Schuldnerberatung helfen.
Als Selbstständiger oder Freiberufler sind Sie von der Inflation primär in Ihrer unternehmerischen Rolle betroffen. Je nach Geschäftsmodell können Ihre Unternehmensschulden hoch oder auch sehr gering sein. Positiv wirkt sich aus, wenn Sie festverzinste Kredite haben, da diese sich durch die Inflation leichter tilgen lassen.
Problematisch wird es bei variabel verzinsten Darlehen, da hier die Kosten steigen. Entscheidend ist in der aktuellen Lage Ihre Fähigkeit, gestiegene Kosten an Ihre Kunden weiterzugeben und Ihre Honorare entsprechend anzuheben. Gelingt Ihnen das nicht, kann es schnell zu Liquiditätsengpässen kommen.
Als Selbstständiger sollten Sie Ihre Preise daher genau im Blick behalten. Bei Bedarf ist es ratsam, externe Expertise hinzuzuziehen, um Ihr Geschäftsmodell krisenfest aufzustellen.
Bei einem Privatkredit oder Darlehen bleibt die Höhe Ihrer Schuld nominal gleich. Durch die Inflation sinkt aber der reale Wert des Geldes, mit dem Sie die Raten bedienen.
Ökonomisch gesehen tilgen Sie den Kredit also mit immer weniger wertvollem Geld.
Dieser Effekt entlastet Sie tendenziell bei niedrigen Fixzinsen. Komplizierter wird es, wenn Ihr Einkommen nicht im Gleichschritt mit der Teuerung steigt. Dann könnte es Ihnen schwerer fallen, die gleichbleibenden Raten bei gestiegenen Lebenshaltungskosten aufzubringen.
Noch problematischer wird es bei variabel verzinsten Krediten. Hier erhöhen die Banken die Zinsen, um die Rendite trotz Inflation stabil zu halten. Steigende Zinsen bedeuten höhere Raten und damit eine größere Belastung für Sie als Kreditnehmer.
Familie Hübner hat vor fünf Jahren ein Haus für 250.000 EUR gekauft und dafür eine Baufinanzierung mit einem festen Zinssatz von 1,5 Prozent aufgenommen. Die monatliche Rate beträgt 800 Euro.
Durch die hohe Inflation steigen nun die Lebenshaltungskosten der Familie, insbesondere für Energie und Lebensmittel. Die Kreditrate bleibt aber gleich hoch. Im Jahr 2023 lag die Inflationsrate bei 5,9 Prozent. Damit verliert das Geld der Rate von 800 Euro rund 5,9 Prozent seines Wertes. Die reale Belastung der Familie sinkt somit um etwa 47 Euro pro Monat.
Gleichzeitig bleibt das Hausvermögen, abbezahlt mit der Finanzierung, nominal bestehen, sofern der Preis des Hauses nicht sinkt. Die Familie profitiert in diesem Fall also von der Inflation durch einen günstigen Fixzinskredit, der vor einigen Jahren aufgenommen wurde, ihre Kaufkraft leidet aber unter den steigenden Lebenshaltungskosten.
Bei Staats- und Unternehmensschulden gestaltet sich die Inflationswirkung ebenfalls zweischneidig. Einerseits steigt die nominelle Verschuldung des Staates weiter an.
Andererseits sinkt durch das inflationsbedingte Wirtschaftswachstum die Schuldenquote gemessen an der Wirtschaftsleistung. Moderat steigende Preise können also helfen, die reale Staatsschuldenlast zu verringern. Dieser Effekt hat allerdings Grenzen. Bei zu hohen Inflationsraten drohen ein Vertrauensverlust in die Währung und damit steigende Zinsen.
Ähnliche Ambivalenzen gibt es bei Unternehmen. Festverzinsliche Schulden werden leichter tilgbar, aber die Finanzierungskosten bei variablen Zinsen steigen.
Die Müller GmbH stellt Haushaltsgeräte her und beschäftigt 100 Mitarbeiter. Sie hat 2019 für eine neue Produktionsanlage einen Kredit mit 10 Jahren Laufzeit und festem Zinssatz von 2 Prozent aufgenommen. Noch offen sind 500.000 Euro.
Bisher konnte Müller die gestiegenen Material- und Energiekosten durch Preiserhöhungen ausgleichen. Die Nachfrage nach Haushaltsgeräten bleibt weiter gut. Die Müller GmbH profitiert durch die Inflation, da die Schuldzinsen durch den festen Zinssatz deutlich billiger geworden sind.
Die Frage, welche Schulden man auch bei hoher Inflation zurückzahlen und welche man behalten sollte, stellen sich viele Menschen. Da das Geld entwertet wird, wird doch auch die Schuld real geringer. Doch Achtung — es gibt gute Argumente für beide Seiten, und am Ende kommt es immer auf Ihre individuelle Situation an.
Folgende Schulden sollte man möglichst weiter bedienen, auch wenn die Inflation die Rückzahlung erschwert:
Lowell unterstützt Sie auf diesem Weg bei jedem Schritt mit hilfreichen Informationen und Ressourcen in unserem Lowell-Blog.
Folgende Schulden kann man bei hoher Inflation zunächst bestehen lassen, ohne größere Risiken einzugehen:
An diesem Punkt ist es wichtig zu erwähnen, dass es riskant ist auf eine Schuldenreduktion durch die Inflation zu spekulieren. Hohe Inflationsraten von über 10 Prozent sind für Deutschland unrealistisch. Statt die Schuldentilgung komplett zu stoppen, ist es sinnvoller, bestehende Kredite umsichtig zu managen, Risiken zu minimieren und weiter planmäßig zu tilgen. So bleibt man trotz Inflation finanziell auf Kurs.
Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über Ihre aktuellen Schulden und deren Konditionen.
Analysieren Sie, welche Schulden durch die Inflation an Realwert verlieren und bei welchen die Belastung steigt.
Mit umsichtiger Finanzplanung und Durchhaltevermögen können die Herausforderungen der Inflation gemeistert und die Schulden trotz Krisensituation verringert werden. Geduld und Beharrlichkeit sind dabei die wichtigsten Erfolgsfaktoren.
Die aktuelle Inflation stellt viele Schuldner vor große Schwierigkeiten. Wenn auch Sie Probleme haben, Ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, ist das jedoch kein Grund zur Panik. Holen Sie sich lieber frühzeitig Hilfe, anstatt die Situation weiter eskalieren zu lassen.
Wir bei Lowell verstehen, dass unvorhergesehene Ereignisse jeden treffen können. Mit Offenheit und einem konstruktiven Ansatz finden wir auch in Ihrem Fall eine faire Lösung. Je früher Sie auf uns zukommen, desto mehr Optionen gibt es.
Wenn Sie eine Zahlung tätigen möchten, können Sie das problemlos über unser Online-Portal tun.